2017 publizierte das weltweit tätige Beratungsunternehmen CapGemini eine Studie, die für Aufsehen und einige Aufregung bei den ersten Verfechtern der Digitalen Transformation sorgte. Technologien werden rasend schnell zu standardisierten Commodities. Produkte werden genauso schnell kopiert und dabei gleich noch verbessert. Wie soll dann eine Differenzierung erreicht werden bei Kunden, die sowohl sachlich als auch persönlich mehr als zufrieden sein wollen?
Die CapGemini-Befragung gibt eine klare Antwort: Der Erfolg der Digitalen Transformation hängt in letzter Konsequenz nicht von Technologien, sondern von einer innovativen Kultur ab. Allerdings sahen 62% der befragten Manager gerade in der Kultur ihres Unternehmens den grössten Stolperstein.
Eigentlich ist das keine neue Erkenntnis. Kultur ist schon lange eine der wichtigsten Quellen von Wettbewerbsstärke und zugleich, wie das MIT und McKinsey mehrfach veröffentlicht haben, eine besonders vernachlässigte Ressource. Wenn sich in unseren Industriegesellschaften nur noch 13% der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen identifizieren (Gallup 2016), dann sind grundlegende Veränderungen sehr schwierig, um mithilfe der Menschen intern und extern den angestrebten nachhaltigen Nutzen zu erzielen. Ein starkes Fundament von konstruktiven Werten und Verhaltensweisen ist die Voraussetzung, um sich nach der technologischen oder organisatorischen Veränderung konsequent von Konkurrenten abzuheben. Apple macht es seit Jahren konsequent vor – und zeigt, wie erfolgreich und fast unangreifbar man damit sein kann. Ash Maurya nennt dies in seinem Lean Canvas einen «unfairen Vorteil».